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| Ein Überblick | 
Logo an meinem E 65
Von Daniel Fr. an einem Paddel entdeckt
Als Vorgänger
        von Pouch gilt KTW (VEB Kunststoff- u. Textilverarbeitungswerk
        Pouch), ein kleiner Betrieb, der ab Anfang der 50er Jahre in Pouch bei
        Bitterfeld produzierte. Produkte waren u.a. der E 65 und der KS 75.  Von
        1954 bis 1956 kam es zu einer Übergangsphase, die Firma hieß
        nun KTW-Pouch VEB (Volkseigener Betrieb). Ab 1956 existierte nur noch
        der VEB Pouch, der in das "Kombinat VEB FAVORIT Taucha" eingegliedert
        wurde.
Von
        1954 bis 1956 kam es zu einer Übergangsphase, die Firma hieß
        nun KTW-Pouch VEB (Volkseigener Betrieb). Ab 1956 existierte nur noch
        der VEB Pouch, der in das "Kombinat VEB FAVORIT Taucha" eingegliedert
        wurde. 
      
Im Laufe
        der Jahre wurde die Produktpalette beträchtlich ausgeweitet; Zelte,
        Rucksäcke und natürlich Boote trugen das Logo Pouch.  Zusammen
        mit anderen, kleineren Faltbooten wie z.B Kolibri von MTW Wismar (in einem
        solchen lernte ich das Paddeln noch vor dem Lesen) bevölkerten die
        Pouch Boote die Gewässer der DDR und der anderen sozialistischen
        Staaten in Osteuropa. Mindestens genauso viele standen über Jahre
        und Jahrzehnte aufgebaut in Garagen und Sportvereinen, benutzt v.a. als
        Festboote.
Zusammen
        mit anderen, kleineren Faltbooten wie z.B Kolibri von MTW Wismar (in einem
        solchen lernte ich das Paddeln noch vor dem Lesen) bevölkerten die
        Pouch Boote die Gewässer der DDR und der anderen sozialistischen
        Staaten in Osteuropa. Mindestens genauso viele standen über Jahre
        und Jahrzehnte aufgebaut in Garagen und Sportvereinen, benutzt v.a. als
        Festboote.
      
Nach der
        Wende stand die Faltbootproduktion vor dem Aus. Ingolf Nitschke, schon
        vorher bei Pouch beschäftigt, entschloss sich zum Kauf der Produktionsanlagen
        und Ersatzteile. In den ersten Jahren überlebte die Firma nur wegen
        ihres Tischlereizweiges. Die Bootsproduktion brachte Verluste ein und
        wurde eigentlich nur aus Liebhaberei beibehalten. 
        Seit Mitte der 90er geht auch die Bootssparte kräftig bergauf, nicht
        zuletzt wegen zahlreicher Neuentwicklungen. Aber auch die "Faltboot-Veteranen"
        greifen wieder auf die alte bewährte Marke zurück.
      
| Entwicklung der Boote: | 
Produkte aus den 50ern sind der Einsitzer E 65 mit Tothölzern in Bug und Heck der Haut (Schwalbenschwanzgestell) und der sogenannten Elefantenhaut (weil besonders dick) und die Zweier KS 75 und Z 80 . Der sehr schnelle und spurtreue KS 75 war laut Gerüchten v.a. für Sportvereine bestimmt und so selten, daß jeder Verein nur ein Boot erhalten durfte. Diese Boote durften angeblich auch nicht gen Westen ausgeführt werden. Der Z 80 ist noch seltener als der KS 75 und gilt als der kleinere Bruder des RZ 85. Später, ab Mitte der 50er, kam dann auch der RZ 85 hinzu.
Über die Jahre hinweg gab es immer wieder kleinere Veränderungen, v.a. am RZ 85. Insgesamt existieren 4 Versionen des RZ 85, der E 65 ist mittlerweile in der 3. Version.
      
| Ab den 70ern gings bergab | 
Ab etwa 1972 wurde auf Kosten der Qualität immer mehr "gepfuscht", die Norm mußte trotz schlechter Lieferbedingungen unbedingt eingehalten werden. So verschwand die dicke und unheimlich robuste "Elefantenhaut" aus der Produktion und wurde durch dünnere Häute ersetzt. In dieser Zeit kam auch der RZ 85-Exquisit auf den Markt, ein Boot mit nicht wasserfest verleimten Spanten, die sich bei Gebrauch in alle Richtungen verbogen.
 Um dem Staat
        Devisen zu verschaffen, wurden Pouch-Boote en masse ins westliche Ausland
        exportiert. Ein englischer Farb-Prospekt aus dieser Zeit wurde von der
        Union Aussenhandelsgesellschaft mbH für Metallwaren und Sportartikel,
        Berlin, herausgegeben. Peter Schwierzke ( Klepper
        West/Western Folding Kayak Center) berichtet, dass in den 70ern auch
        in die USA exportiert wurde: als die Klepperwerke kurzzeitig geschlossen
        waren, liess sich Dieter Stiller vom New York Kayak Center Pouch
        Boote liefern, die unter dem Namen "Saxony 18" (Saxony=Sachsen, 18=18
        Fuss lang) vertrieben wurden.
Klepper
        West/Western Folding Kayak Center) berichtet, dass in den 70ern auch
        in die USA exportiert wurde: als die Klepperwerke kurzzeitig geschlossen
        waren, liess sich Dieter Stiller vom New York Kayak Center Pouch
        Boote liefern, die unter dem Namen "Saxony 18" (Saxony=Sachsen, 18=18
        Fuss lang) vertrieben wurden. 
      
| Wende und Neubeginn | 
Kurz nach
        der Wende 1989 verschwanden die anderen Produkte der Firma, wohl v.a.
        wegen ihrer geringen Qualität, verglichen mit westlichen Standards.
         Nach einer Durststrecke Anfang der 90er wurden neue oder vernachlässigte
        Märkte wie in Nordamerika entdeckt, die Produktpalette verbessert
        (wie z.B beim RZ 96) und mit dem FaltEski
        erweitert. Seit Frühjahr 1999 ist auch ein Falt-Kanu
        Mitglied der Produktfamilie, dieser muß sich allerdings noch in
        der Praxis bewähren.
        Nach einer Durststrecke Anfang der 90er wurden neue oder vernachlässigte
        Märkte wie in Nordamerika entdeckt, die Produktpalette verbessert
        (wie z.B beim RZ 96) und mit dem FaltEski
        erweitert. Seit Frühjahr 1999 ist auch ein Falt-Kanu
        Mitglied der Produktfamilie, dieser muß sich allerdings noch in
        der Praxis bewähren.
      
 Heute verkauft
        Pouch Boote, Segel und fertigt Häute auch für andere Bootstypen
        an. Und natürlich kann man auch Ersatzteile für ältere
        Poucher Boote bekommen.
        Wie in den meisten kleineren Faltbootfirmen werden die Kayaks noch per
        Handarbeit gebaut. Pouch beschäftigt in der Bootsproduktion etwa
        ein Dutzend Menschen.
| Bilder aus den 60ern | 
Die folgenden
        Bilder wurde mir freundlicherweise von Carsten Dewitt, Berlin, zur Verfügung
        gestellt. Sie stammen von seinem Vater und sind während einiger Paddeltouren
        in den 60er Jahren in Brandenburg entstanden. 
        Klick auf die kleinen Bilder, um sie vergrößert zu betrachten...
        
      
www.pouch-inoffiziell.de/firma/geschichte.html
        Marian Gunkel, 10.03.2001