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Das Wie und Wo der Bootsbeschaffung |
Neuboote
lassen sich sowohl beim Hersteller selbst - also Poucher
Boote GmbH - als auch bei diversen Händlern kaufen. Bei
einem Messekauf lassen sich einige Prozente sparen: Messerabatt, Barzahlrabatt
etc.
In Kürze werde ich hoffentlich eine Liste der deutschen Pouch-Händler
veröffentlichen können.
Gebrauchtboote können u.a. über die folgenden "Kanäle" ausfindig gemacht werden:
Der Kauf - was will ich haben? |
Wichtig ist es, sich selbst zu seinen Ansprüchen/Paddelzielen/Fertigkeiten zu befragen:
Preisvergleich
und Informationsbeschaffung
Ein Gefühl für die Preise bekommt man, indem man die Kleinanzeigen
im WWW und in Anzeigenzeitungen studiert. Vor einigen Jahren lagen die
Preise für einen RZ 85-3 noch bei ca. 500-700 DM, mittlerweile ist
die 1000 DM-Grenze überschritten.
Bevor man sich blind über eine Annonce für ein Boot entscheidet,
sollte man sich immer das Boot
anschauen.
Es lohnt sich, vorher in einem Bootsladen die derzeitigen Neuboote zu
inspizieren, um dann besser vergleichen zu können.
Gefällt mir, was ich sehe? Gefällt mir die Verarbeitung? Ein Probepaddeln
ist immer noch die beste Methode, um herauszufinden, ob das Boot wirklich
überzeugen kann.
Wie sitzt Du im Boot? Wenn es nicht ganz passt, keine Sorge: man kann
sich einfach eine
alternative Rückenlehne basteln.
Vorsicht vor Typenangaben in Annoncen: was dort als RZ 85 angeboten wird,
stellt sich vielleicht als Kolibri, Taimen oder anderes heraus. Das
Boot solltest Du am besten mit dem Vorbesitzer zusammen ab- und aufbauen.
So stellen sich eventuelle Brüche, Mängel an der Haut schneller
heraus. Auch ein Boot, dessen Gerüstteile nicht zusammenpassen, weil
sie aus verschiedenen Booten zusammengefügt worden sind, lässt
sich so identifizieren.
Du solltest Dich nicht zu sehr in das Boot verlieben, vielleicht gibt
es das selbe billiger anderswo.
Worauf sollte
man ausserdem achten? Bootskauf ist eine Kunst. Eigentlich ist es ganz einfach, auch
wenn die obige Liste imposant aussieht. Wenn Du Deinen gesunden Menschenverstand
behältst, Dich nicht drängen lässt, wirst Du kaum einen
Fehler beim Bootskauf machen. Und wenn doch, kannst Du es ja wieder verkaufen
;-).
Ältere Poucher Boote verrotten gern an der Naht zwischen Deck und
Haut. Dies ist z.T. der zeitweise schlechten Materialqualität geschuldet.
Aber auch ein Auseinanderbauen und Lagern der feuchten Haut kann schnell
zum Stocken, Schimmeln und Verrotten des Obderdecks führen. Achte
also darauf, dass am ganzen Boot Oberdeck und Haut miteinander verbunden
sind. Gibt es Stellen, an denen repariert wurde?
Fast jede Hautunterseite hat im Bereich der Bodenleiter und der Senten
Abschürfungen. Oberflächliche Kratzer sind zu vernachlässigen.
Vorsicht bei Abschürfungen, die bis auf das Baumwoll-Kerngewebe
gehen! Hier sollte ein Kielstreifen aufgeklebt/geschweisst werden.
Gibt es Flicken auf der Haut? Wie gross, wieviele? Sind sie noch
fest oder lösen sie sich? "Fachmännisch" geklebte
oder geschweisste Flicken sind völlig okay. Eventuell solltest
Du die Ecken und Kanten abschrägen und nochmals kleben/schweissen.
Meist sind die Kielstreifen aufgeschweisst, sollten sich also nicht
lösen. Eventuell die Ecken nachkleben. Aufgeklebte Kielstreifen
können sich eher lösen, Obacht.
Liegen die Nähte auf dem Gestänge? Falls die Naht sehr schief sitzt,
kann das Boot evtl. einmal schlecht aufgebaut worden sein und hat im
nassen Zustand diese schiefe Form angenommen. Dies hat negative Auswirkungen
auf das Auf- und Abbauen sowie das Fahrverhalten.
Bei sehr alten Booten, die jahrelang aufgebaut gelagert worden sind,
können sich einige Verbindungen festgesetzt haben. Also Augen auf
beim Abbau/Aufbau.
Aufgebaut: lag es flach oder auf zwei Trägern, die das Gerüst
verändert haben? Lag es trocken?
In Packsäcken: Lag es trocken? Hatten Mäuse Zugriff (kein
Scherz)?
Sind die Gerüstverbindungen verbogen (z.B. Flügel an der Bodenleiter,
Schrauben an den Spanten)? Hat sich jemand einmal "verbastelt"
und wichtige Teile zerstört?
www.pouch-inoffiziell.de/nutzung/gebrauchtboote.html
Marian Gunkel, 20.02.2000