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E
65
Vergleichstabelle aller Pouch Boote
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Aufbau |
Dazu Jürgen
Christian:
Das Boot gefällt mir ausnehmend gut, sehr edle und gefällige Linie. Der
Süllrand, in schwarz, ist aus Holz, der Sitz aus Kunststoffschaum mit
integrierter Rückenlehne ist verstellbar und macht einen bequemen Eindruck,
ich habe mich einfach mal hineingesetzt.
Die Fußsteueranlage ist ebenfalls verstellbar [von Kühnisch Metallbau
Luckenwalde, Brandenburg - Marian]. Für mich als 181 cm langen Menschen
ist das Boot in Ordnung, wenn es so gut läuft wie es aussieht, bekommt
Klepper Konkurrenz.
Das Boot ist komplett in einem Rucksack transportierbar, das Gerüst wird
zusammengebaut in die Haut geschoben.
Hinten ist die Haut längs zwischen Süllrand und Heck aufgetrennt und an
der Naht mit einer bleistiftdicken Wulst versehen. Ein längsgeschlitztes
Alurohr, welches darübergeschoben wird, verbindet dann die beiden Wülste
und dicht ist die Sache. Scheint genial einfach zu funktionieren und macht
einen vertrauenserweckenderen Eindruck auf mich als ein Reißverschluß,
der sich, in einem vielleicht unpassenden Moment, als Bootsöffner betätigen
kann, wie das ja von Zeit zu Zeit schon einmal an einer Jeanshose zu beobachten
ist.
Sitztest auf dem Trockenen |
Noch einmal Jürgen Christian:
Zum Kniehalt: Ich habe, als ich im Boot saß, natürlich etwas gewackelt, sozusagen eine Wellen- und Seegang-Trockensimulation veranstaltet. Über die Spanten habe ich mir keine Gedanken gemacht, ich habe meine Oberschenkel im Bereich knapp hinter der Kniescheibe am inneren Süllrand angelegt und das Boot passte wie ein Schuh. (Da ist tatsächlich kein Spant im Weg gewesen ).
Ich saß
in dem Boot ähnlich gut wie in meinem T 67 von Klepper, der ein sportliches
Slalomboot ist. Ich fahre ihn auf dem Kanal bei Wind und Wetter, nur mit
einer Halbspritzdecke, die nötig ist, weil ich sonst zu viel Wasser über
nehme. Das Boot sitzt mir auch wie ein Schuh. Mein T9, ebenfalls von Klepper,
muß hingegen noch passend gemacht werden, ich rutsche noch zu viel hin
und her.
Dieses Gefühl stellte sich bei dem neuen Pouch nicht ein. Ich würde sagen,
ohne ihn im Wasser ausprobiert zu haben, er vermittelt mir ein sicheres
Gefühl, weil er mir sofort passte.
Natürlich werden Fahrer und selbstredend auch Fahrerinnen, die breiter,
schmaler, kürzer oder länger sind, diesen ersten Eindruck anders erleben,
aber das Boot hat, in einem gewissen Rahmen, Verstellmöglichkeiten, und
das ist gut.
Einzig ein Fußproblem hatte ich, wenn auch nur ein kleines. Ich hatte den Eindruck, daß ich mit den Fersen auf der Bodenhaut auflag, während meine Füße flächig auf den Pedalen waren. Ich selbst hätte da gern mehr Widerstand, etwa in Form eines Brettes. Hier sind dem Bastler sicher keine Grenzen gesetzt. Im übrigen ist das Fußsteuerteil, wie es sich gehört, auch verstellbar.
Hintergründe |
Bernhard Wanders schreibt:
"Was
den Konstrukteur angeht, kann dir wohl weiterhelfen. Er heißt Ingo
Richly (ca. 34 Jahre alt, Angestellter bei Pouch) und hat seit Oktober
an dem Prototypen gebaut. Mit den Konstruktionsideen zu dem Boot ist er
schon 2 Jahre schwanger gegangen. Ist ja so häufig mit guten Detaillösungen.
Wieviel Prototypen er gebaut hat, kann ich dir leider nicht beantworten.
Noch
eine Anmerkung: Ich könnte mir vorstellen, dass er ein paar Ideen von
dem Hart Eski (den hatte Pouch auf dem Stand) abgeschaut hat. Aber das
dollste ist eigentlich die Steifigkeit und das geringe Packmaß des gesamten
Bootes.
Zur Gewichtsangabe 19 kg mit der PVC Haut:
Ich würde eher etwas höher gehen. Aber der E 65 wiegt auch 24,5 kg und
ist mit 21 kg angegeben. Die Differenz zum Boot mit Hypalon Haut macht
mich doch etwas stutzig. (19 kg mit PVC 24 kg mit Hypalon Haut). Gerade
bei den Gewichten wird unheimlich geschummelt. Die Haut von meinem E 65
wiegt nur 6,5 kg.
Alles in allem eine Bereicherung des Faltbootmarktes, erst recht bei dem
Preis."
Presse |
Aus einem FAZ-Artikel vom 1.2.00 von Hans-Heinrich Pardey:
"Ingo Richly hat mit dem Single 2000 ein vollkommen neues Holzgerüst-Faltboot konstruiert. Es ist ein langer Einer (5 X 0,69 m) der - allerdings nur vage - an den Falt-Eski von Siegfried Fricke erinnert. Die Beschläge des Gerüstes, das zunächst komplett außerhalb der Haut aufgebaut wird, sind aus dem Fahrzeugbau entlehnte Drehknebel. Durch eine über die volle Länge des Achterdecks reichende Öffnung schiebt man das Gerüst in die Haut, um sie dann mit einem Stevenkeil (Bernhard: Mechanik ganz klasse Patent) der Länge nach auf Spannung zu bringen.
Die Decksöffnung wird raffiniert geschlossen: Man schiebt ein geschlitztes
Aluminium-Rohr (Bernhard: aus dem Campingbereich, Wohnwagen-Vorzeltschiene)
über die zwei Keder im Rand der beiden Decksklappen. Erst wenn die Luftschläuche
aufgeblasen werden, bekommt das Haut rundherum Spannung.
Das Boot soll wahlweise mit PVC- und Hypalon Haut gebaut werden (rund
2600 und 3000 Mark, ohne Packsack und Steueranlage) und hat ein Verdeck
aus einem Textillaminat. Am steifen, besonders schön lackierten Gerüst,
dessen gesamte Bodengruppe ein auf das Packmaß von 1,30 m faltbares Stück
ist, fielen auch nostalgische Details auf: etwa die durch besondere Öffnungen
in einem Spant geführten Deckstäbe achtern."
Noch einmal Bernhard Wanders:
Die
Bodenleiter ist übrigens nur dreigeteilt und an einem Stück, wird nur
ausgeklappt. Für die Verpackungslänge bedingt das allerdings eine große
Länge der Steven.
Was die Durchgangslöcher im Spant angeht: der Durchmesser - wie
schon gesagt ca. 35 mm - hat den erheblichen Nachteil dass das Spantdach
mindestens 5 cm hoch ist und trotzdem bleibt eine Schwachstelle. Beim
Spant bleiben über und unter dem Loch nicht einmal 1 cm stehen. Das wird
eines der nostalgischen Details sein die Pardey meinte. Desweiteren meint
er wohl die 2 Stifte mit denen die Bodenleiter mit dem Steven verbunden
ist einige Details erinnern mich an Zeichnungen aus dem Buch von Lorenz
Mayr.
Die Drehknebel müßtest du eigentlich selbst schon mal benutzt haben,
als Bahnvielfahrer. Sollen angeblich Klappenverschlüsse eben aus Bahn
und Flugzeug sein. Durch den Spant gehender Bolzen, mit einem an der Bedienungsseite
angebrachten Ring, der nur um 90 Grad gedreht werden muß, dann rutscht
er aus dem Winkel, der auf Bodenleiter bzw. Seitenwand befestigt ist.
Unglaublich festsitzende Befestigung, kein unbeabsichtigtes Lösen möglich.
Beim ausgestellten Boot noch in verzinktem Eisen, sollen aber in Zukunft
aus Edelstahl kommen. Dazu müssen sie aber eine große Menge bestellen.
Pouch stellt alle anderen Boote auch auf die Befestigung um. Der
Beschlag kommt angeblich aus den USA.
Übrigens wird der Pouch E 65 weiter produziert, allein aus Ersatzteilgründen.
www.pouch-inoffiziell.de/boote/s2000_messe.html
30.01.2000