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 E 65
RZ 85
RZ 96
Falt-Eski
Falt-Kanu
Single 2000

KS 75
Z 80

Vergleichstabelle aller Pouch Boote
Zubehör

Single 2000 - Fakten:

Maße
Breite 
69 cm
Länge 
5,0 m
Gewicht 

19 kg (Kunststoffhaut)
24 kg (Hypalonhaut)

max. Beladung: 200 kg
Packmass 
130 x 35x 25cm
Materialien
Gerüst
Spanten aus Birkensperrholz, Längsteile aus Esche
Oberdeck 

Messemodell in rotem BRETEX (Kunstfaser mit atmungsaktiver Polyurethan-Beschichtung), vermutlich auch in grün, blau, gelb, oliv

Haut 
PVC bzw. Hypalon (beides in schwarz)
   

Preis:  3389 DM (PVC-Haut)
3789 DM (Hypalon-Haut)

 
Zubehör
Packtaschen 
290 DM
Steuer 
318 DM
Spinnaker 
 
Auftriebs-körper 
 
Spritzdecke  

 



Single 2000 - der Prototyp auf der BOOT 2000

Es ist amtlich: Pouch hat einen neuen Einer! Den Beschreibungen und ersten Fotos nach könnte dieses Boot ein wirklicher Verkaufsknüller werden.

Jürgen Christian stellte mir erste Fotos und Beschreibungen von der BOOT 2000 zur Verfügung.

single 2000

 

Aufbau

Dazu Jürgen Christian:
Das Boot gefällt mir ausnehmend gut, sehr edle und gefällige Linie. Der Süllrand, in schwarz, ist aus Holz, der Sitz aus Kunststoffschaum mit integrierter Rückenlehne ist verstellbar und macht einen bequemen Eindruck, ich habe mich einfach mal hineingesetzt.


Die Fußsteueranlage ist ebenfalls verstellbar [von Kühnisch Metallbau Luckenwalde, Brandenburg - Marian]. Für mich als 181 cm langen Menschen ist das Boot in Ordnung, wenn es so gut läuft wie es aussieht, bekommt Klepper Konkurrenz.
Das Boot ist komplett in einem Rucksack transportierbar, das Gerüst wird zusammengebaut in die Haut geschoben.


Hinten ist die Haut längs zwischen Süllrand und Heck aufgetrennt und an der Naht mit einer bleistiftdicken Wulst versehen. Ein längsgeschlitztes Alurohr, welches darübergeschoben wird, verbindet dann die beiden Wülste und dicht ist die Sache. Scheint genial einfach zu funktionieren und macht einen vertrauenserweckenderen Eindruck auf mich als ein Reißverschluß, der sich, in einem vielleicht unpassenden Moment, als Bootsöffner betätigen kann, wie das ja von Zeit zu Zeit schon einmal an einer Jeanshose zu beobachten ist.

 

Sitztest auf dem Trockenen

Noch einmal Jürgen Christian:

Zum Kniehalt: Ich habe, als ich im Boot saß, natürlich etwas gewackelt, sozusagen eine Wellen- und Seegang-Trockensimulation veranstaltet. Über die Spanten habe ich mir keine Gedanken gemacht, ich habe meine Oberschenkel im Bereich knapp hinter der Kniescheibe am inneren Süllrand angelegt und das Boot passte wie ein Schuh. (Da ist tatsächlich kein Spant im Weg gewesen ).

Ich saß in dem Boot ähnlich gut wie in meinem T 67 von Klepper, der ein sportliches Slalomboot ist. Ich fahre ihn auf dem Kanal bei Wind und Wetter, nur mit einer Halbspritzdecke, die nötig ist, weil ich sonst zu viel Wasser über nehme. Das Boot sitzt mir auch wie ein Schuh. Mein T9, ebenfalls von Klepper, muß hingegen noch passend gemacht werden, ich rutsche noch zu viel hin und her.
Dieses Gefühl stellte sich bei dem neuen Pouch nicht ein. Ich würde sagen, ohne ihn im Wasser ausprobiert zu haben, er vermittelt mir ein sicheres Gefühl, weil er mir sofort passte.
Natürlich werden Fahrer und selbstredend auch Fahrerinnen, die breiter, schmaler, kürzer oder länger sind, diesen ersten Eindruck anders erleben, aber das Boot hat, in einem gewissen Rahmen, Verstellmöglichkeiten, und das ist gut.

Einzig ein Fußproblem hatte ich, wenn auch nur ein kleines. Ich hatte den Eindruck, daß ich mit den Fersen auf der Bodenhaut auflag, während meine Füße flächig auf den Pedalen waren. Ich selbst hätte da gern mehr Widerstand, etwa in Form eines Brettes. Hier sind dem Bastler sicher keine Grenzen gesetzt. Im übrigen ist das Fußsteuerteil, wie es sich gehört, auch verstellbar.


Bugdetail

 

Hintergründe

Bernhard Wanders schreibt:

"Was den Konstrukteur angeht, kann dir wohl weiterhelfen. Er heißt Ingo Richly (ca. 34 Jahre alt, Angestellter bei Pouch) und hat seit Oktober an dem Prototypen gebaut. Mit den Konstruktionsideen zu dem Boot ist er schon 2 Jahre schwanger gegangen. Ist ja so häufig mit guten Detaillösungen.
Wieviel Prototypen er gebaut hat, kann ich dir leider nicht beantworten.
Noch eine Anmerkung: Ich könnte mir vorstellen, dass er ein paar Ideen von dem Hart Eski (den hatte Pouch auf dem Stand) abgeschaut hat. Aber das dollste ist eigentlich die Steifigkeit und das geringe Packmaß des gesamten Bootes.
Zur Gewichtsangabe 19 kg mit der PVC Haut:
Ich würde eher etwas höher gehen. Aber der E 65 wiegt auch 24,5 kg und ist mit 21 kg angegeben. Die Differenz zum Boot mit Hypalon Haut macht mich doch etwas stutzig. (19 kg mit PVC 24 kg mit Hypalon Haut). Gerade bei den Gewichten wird unheimlich geschummelt. Die Haut von meinem E 65 wiegt nur 6,5 kg.
Alles in allem eine Bereicherung des Faltbootmarktes, erst recht bei dem Preis."

 

Presse

Aus einem FAZ-Artikel vom 1.2.00 von Hans-Heinrich Pardey:

"Ingo Richly hat mit dem Single 2000 ein vollkommen neues Holzgerüst-Faltboot konstruiert. Es ist ein langer Einer (5 X 0,69 m) der - allerdings nur vage - an den Falt-Eski von Siegfried Fricke erinnert. Die Beschläge des Gerüstes, das zunächst komplett außerhalb der Haut aufgebaut wird, sind aus dem Fahrzeugbau entlehnte Drehknebel. Durch eine über die volle Länge des Achterdecks reichende Öffnung schiebt man das Gerüst in die Haut, um sie dann mit einem Stevenkeil (Bernhard: Mechanik ganz klasse Patent) der Länge nach auf Spannung zu bringen.

Die Decksöffnung wird raffiniert geschlossen: Man schiebt ein geschlitztes Aluminium-Rohr (Bernhard: aus dem Campingbereich, Wohnwagen-Vorzeltschiene) über die zwei Keder im Rand der beiden Decksklappen. Erst wenn die Luftschläuche aufgeblasen werden, bekommt das Haut rundherum Spannung.
Das Boot soll wahlweise mit PVC- und Hypalon Haut gebaut werden (rund 2600 und 3000 Mark, ohne Packsack und Steueranlage) und hat ein Verdeck aus einem Textillaminat. Am steifen, besonders schön lackierten Gerüst, dessen gesamte Bodengruppe ein auf das Packmaß von 1,30 m faltbares Stück ist, fielen auch nostalgische Details auf: etwa die durch besondere Öffnungen in einem Spant geführten Deckstäbe achtern."

Noch einmal Bernhard Wanders:

Die Bodenleiter ist übrigens nur dreigeteilt und an einem Stück, wird nur ausgeklappt. Für die Verpackungslänge bedingt das allerdings eine große Länge der Steven.
Was die Durchgangslöcher im Spant angeht: der Durchmesser - wie schon gesagt ca. 35 mm - hat den erheblichen Nachteil dass das Spantdach mindestens 5 cm hoch ist und trotzdem bleibt eine Schwachstelle. Beim Spant bleiben über und unter dem Loch nicht einmal 1 cm stehen. Das wird eines der nostalgischen Details sein die Pardey meinte. Desweiteren meint er wohl die 2 Stifte mit denen die Bodenleiter mit dem Steven verbunden ist einige Details erinnern mich an Zeichnungen aus dem Buch von Lorenz Mayr.
Die Drehknebel müßtest du eigentlich selbst schon mal benutzt haben, als Bahnvielfahrer. Sollen angeblich Klappenverschlüsse eben aus Bahn und Flugzeug sein. Durch den Spant gehender Bolzen, mit einem an der Bedienungsseite angebrachten Ring, der nur um 90 Grad gedreht werden muß, dann rutscht er aus dem Winkel, der auf Bodenleiter bzw. Seitenwand befestigt ist. Unglaublich festsitzende Befestigung, kein unbeabsichtigtes Lösen möglich. Beim ausgestellten Boot noch in verzinktem Eisen, sollen aber in Zukunft aus Edelstahl kommen. Dazu müssen sie aber eine große Menge bestellen.
Pouch stellt alle anderen Boote auch auf die Befestigung um. Der Beschlag kommt angeblich aus den USA.
Übrigens wird der Pouch E 65 weiter produziert, allein aus Ersatzteilgründen.

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www.pouch-inoffiziell.de/boote/s2000_messe.html
30.01.2000