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Segeln

von Rainer Schröter

Vorbemerkung:
Ich bin kein erfahrener Segler und habe keinen Segelschein. Meine ersten Erfahrungen im Segeln habe ich mit dem Faltboot gemacht. Man entschuldige also meine sicher unfachmännische Ausdrucksweise.

Ausrüstung

Mast:

Zum Segeln wird das Faltboot (Pouch Zweier) mit einem teilbaren Holzmast ausgerüstet. Dazu muß man die vorderen beiden Süllrandschrauben lockern damit die Waschbordspitze etwas nach vorne geschoben werden kann. Den Mast durch die Waschbordspitze und den Seglerwinkel (Alu) nach unten schieben und in die Bodenleiter einsetzen. Süllrandschrauben anziehen und der Mast wird festgeklemmt.

Die Segel:

Es gibt von Pouch ein Haupt- und ein Vorsegel (Fock). Beide sind aus Baumwolle - ein heute wohl nicht mehr so gebräuchliches Material (schwer, trocknet langsam, ist stark fäulnisgefährdet). Das Hauptsegel (2,6 qm) ist ein Spitzsegel, das im oberen Saum des Segels eine Holzleiste eingeschoben ist (Gaffelsegel). Diese wird mit einer Art "Gabel" am Mast befestigt. In der Mitte dieser Holzleiste ist oben ein Öse eingeschraubt, in die mittels Karabiner die Schnur zum Aufziehen des Segels eingehängt wird. Diese Schnur führe ich nun durch die obere Rolle des Masts nach unten und befestige sie an einem Krampen am Mast (dazu gibt's einen einfachen Knoten, den muß man irgendwo anschauen, beschreiben ist mir zu kompliziert).
Im unteren Ende des Segels ist der Mastbaum eingeschoben, der mittels einer etwas seltsamen Klammer am Mast befestigt wird. Achtung: Die spitze Seite des Klammerverschlusses muß nach oben zeigen, sonst gibt's beim Einholen des Segels Löcher im Verdeck!
Das Vorsegel (1 qm) wird wieder mittels Karabiner in dem D-Ring an der Bootspitze eingehängt und die Schnur durch die zweite Rolle im Mast geführt und am zweiten Krampen befestigt.

Die Seitenschwerter:

Ein Boot, mit dem man nicht nur bei direktem Rückenwind segeln will, braucht einen Kiel. Da ein Faltboot natürlich keinen solchen hat, ist man auf die Konstruktion der Seitenschwerter gekommen. Sowas gibt (gab) es meines Wissens auch bei Krabbenkuttern an der Nordsee.
Man legt die Leiste zur Befestigung der Seitenschwerter vorn quer über den Süllrand und hakt die gebogenen Schrauben unter dem Süllrand ein und zieht sie fest. Mir fehlten diese Schrauben, so habe ich eine eigene Befestigung gebaut, die ich auch besser finde als das Original. An diese Leiste rechts und links die Seitenschwerter anschrauben, der Winkel soll nach außen zeigen. Damit ist das Faltboot zum Segeln fertig ausgerüstet. Die Steueranlage muß natürlich auch montiert sein. Beim Anlanden die Seitenschwerter hochklappen (und das Steuer einziehen) sonst knirscht es häßlich. Zum Paddeln die Seitenschwerter nach vorne klappen (sonst hat der Vordermann keinen Platz zum Paddeln) oder ganz abbauen.

Pouch-Vollbesegelung

 

Segeln

Zum Segeln selber schreibe ich erstmal wenig, davon habe ich zu wenig Ahnung (hab mich schonmal in der Newsgroup dro in die Nesseln gesetzt mit einem unbedachten Beitrag). Mir macht Faltbootsegeln jedenfalls Spaß. Aber: Segeln ist Wassersport wie Wildwasserfahren, man muß die Rgeln kennen (Vorfahrt, Sperrungen etc.) und die Praxis erlernen. Dazu ist es ausgesprochen nützlich einen erfahrenen Segler mitzunehmen.
Segeln ist, da es in der Regel auf Großgewässern ausgeübt wird, nicht ungefährlich. Jeder sollte entsprechend gekleidet sein (im Zweifelsfall Trockenanzug oder Neopren, Schwimmweste, Paddeljacke). Man muß sich überlegen, was passiert, wenn man in mehreren Kilometern Entfernung vom Ufer kentert. Ist man in der Lage das Boot wieder aufzurichten und einzusteigen? Ist Hilfe in der Nähe? Ist die entsprechende Sicherheitsausrüstung an Bord (Decksleine, Reservepaddel, Lenzpumpe ...) und alles richtig festgemacht? Auftriebskörper sind bei manchen Booten schon in die Bootshaut integriert. Ansonsten sollte man unbedingt welche einbauen. Eine Schulung für das Befahren von Großgewässern ist sicher nicht verkehrt.
Das Faltboot ist ein Paddelboot und kein Segelboot. Es ist zum Segeln von der Konstruktion her nur bedingt geeignet. Die Seitenschwerter sind lange nicht so wirkungsvoll, wie ein richtiger Kiel an einer Jolle, d.h., man wird beim Kreuzen vor dem Wind immer auch stark seitlich abgetrieben. Vor allem ist es für Segeln bei starkem Wind unbrauchbar, da wird es schnell gefährlich. Aber Paddeln wird dann auch schwierig, wenn man nicht geübt und ausdauernd ist.

Segeln alternativ:

Mir haben verschiedene Faltbootfahrer erzählt, daß sie einen großen, stabilen Schirm im Boot haben, den sie bei passendem Rückenwind aufspannen und damit "segeln". Ausprobiert hab ich das aber nicht.

 

 

Mehr zum Thema:

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Marian Gunkel, 06.02.2000