
Gebrauchsanleitung E65/RZ85
Umbauten/Basteleien
RZ-85
als Einer bzw. Dreier
Zwei
alternative Spantenbefestigungen
PVC-Häute wachsen?
Decksbefestigungen
PVC
schweißen
Alternative
Rückenlehne
Rückenlehne
für Anspruchsvolle
Umbau
der Seiten- schwerterbefestigung
Spantenbefestigung
RZ96
Besseres
Steuer
Segeln
Gebrauchtboote
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Verbesserte
Steuerung
Von Jürgen
und Jutta Engert ( die
Poly's)
Ein geübter
Paddler kommt ja auch ganz gut ohne Ruder aus. Das kleine halbelliptische
Ruderblatt der damals erhältlichen Steuerung spielte also sowieso nur
im Schlepp, bei Motorfahrt oder zum Segeln eine wichtige Rolle.
Ausgerechnet zum Segeln war es aber viel zu klein. Bei größeren Wellen
hing es manchmal hilflos für einen Augenblick frei in der Luft. Wir haben
schon damals die unterschiedlichsten Varianten im Selbstbau vergrößerter
Ruderblätter gesehen.
Dann die leidige Fußbetätigung! Auf einer Jolle weiß man immer, wo man
die Pinne findet. Die verschiedenen Arten von Pedalen, Gurtschlaufen oder
einfach zu Schlingen geknoteten Steuerleinen schienen uns allesamt nicht
sehr vertrauenserweckend.
Wir kauften eine Steuerleiste, die auf einem dicken Sperrholzklotz drehbar
war. Der Klotz wurde auf der Bodenleiter befestigt und die Leinen zum
Heck schön gleichlang gespannt. Leider konnte man dieses Ding nicht stufenlos
auf unterschiedliche Beinlängen einstellen. Außerdem löste sich bald das
Drehgelenk in seine Einzelteile auf. Kein Wunder bei einer so faltbootuntypischen
starren Technik.
Auf
die Steuerung richtete sich also der erste Bastelangriff.
Der Schlitz im Ruderkoker wurde mit einer Flachfeile mühselig etwas
verbreitert und das Ruderblatt gegen ein fast doppelt so
großes Pouch-Schwertblatt ausgetauscht.
Beim Paddeln oder bei wenig Wind konnte man es mit dem Ruderaufholer ganz
flach einstellen, so dass es nicht mehr Widerstand als das Originalblatt
entwickelte. Wurden Wind und Wellen kräftiger, konnte man es sehr weit
(fast senkrecht) hinablassen. In der tiefsten Einstellung lag ein Teil
des Blattes vor der Drehachse, so dass sich teilweise ein Balanceeffekt
einstellte und die erforderlichen Fußkräfte spürbar geringer wurden. Selbst
auf der Müritz bei abenteurlich hohen Wellen ging uns nie mehr die Ruderwirkung
verloren.

Der dicke
Holzklotz wanderte in den Ofen und wurde durch eine sehr einfache Aufhängung
aus zwei wasserfesten Leinen ersetzt, die vom Drehpunkt der Steuerleiste
unter einem Brett der Bodenleiter hindurch nach oben über die Seiten der
Vorderlehne zurück zum Drehpunkt verliefen. Die Länge dieser Leinen konnte
man, wie auch die Länge der eigentlichen Steuerleinen, mit stabilen Zeltspannern
stufenlos verändern und damit auf jede Beinlänge einstellen. Über die
vorderen Spannleinen war es sogar möglich, die Höhe der Pedalleiste zu
verändern, je nachdem ob man lieber mit dem Spann oder mit den Zehen steuerte.
Waren alle Leinen straff gesetzt, eine sehr zuverlässige und bequeme Lösung
mit einer faltbootmäßigen Elastizität.
Die Funktionssicherheit
und die Ruderwirkung verbesserten sich enorm. Im Notfall konnte sogar
der Vorschoter mal mit einer Hand nach hinten greifen und das Boot steuern.
Später haben wir dann noch die Enden der Leiste nach Seemannsart straff
mit Baumwolleine umwickelt um die Fußsohlen zu schonen. Bis heute verwenden
wir diese Steuereinrichtung nahezu unverändert.
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www.pouch-inoffiziell.de/nutzung/steuer.html
Marian Gunkel, 16.03.2000
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